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Das Wassermann-Zeitalter

Aus: Das platonische Weltenjahr – III. Teil von Arthur Schult

Einführung:

...Die antiken und mittelalterlichen Völker wußten in lebendiger Natursichtigkeit um den mythischen Ursprung der Zeit aus dem Quellgrund der Ewigkeit, schauten in apokalyptischen Bildern das zukünftige Wiedereingehen der Zeit in den Ewigkeitsbereich der Weltvollendung. Für den in der Illusion moderner Wissenschaftlichkeit befangenen Menschen aber ist auch die Tiefendimension der Ewigkeit verlorengegangen, und das Zeiterleben ist zusammengeschrumpft auf die in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufgespaltene Unendlichkeit, um einen Ausdruck Hegels zu gebrauchen. Oberflächlich, ohne Tiefendimension, erlebt der moderne Mensch die Zeit und den Kosmos.

Das abstrakte Denken, das in der Neuzeit immer stärker in den Menschen entwickelt wurde, gehört der irdischen Sphäre an und erreicht nie die Tiefenschichten des Seins. Ja, man muß sogar sagen: das verstandesmäßige rationale Denken erweist sich gegenüber den Tiefenschichten des Seins als eine Verdunkelung der Wirklichkeit. Die lebendige Intuition dringt da wesentlich tiefer. Der Intellekt ist der Blinde. Die Intuition ist der Sehende. Der Intellekt ist eigentlich nur eine in ihrer Wahrnehmungskraft und Funktion stark eingegrenzte Intuition. Die von allen Unreinheiten geklärte Vernunft, ist Offenbarung. Die Intuition widerspricht nicht der Vernunft, wenn die Vernunft ihre Grenzen erkennt, Die Intuition ist nur die höchste Erfüllung der Vernunft. Die Offenbarung hebt die Schlußfogerungen der Vernunft nicht auf, sondern führt diese auf ihre letzten Beweisgründe zurück. Die Offenbarung ist das zeitlose Wissen der zeitlosen Wirklichkeit innerhalb dieser Welt von Zeit und Raum, wie sie uns der Verstand und die Sinne vermitteln...

Wenn der moderne Gelehrte da von Spekulationen spricht, so wird es ihm erst recht als unwissenschaftlich erscheinen, wenn wir nun versuchen wollen, über die Struktur des kommenden Weltalters etwas zu sagen. Da sei zunächst darauf hingewiesen, daß der moderne Gelehrte an dem Oberflächenbewußtsein einer in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufgespaltenen Zeit haftet. In seiner unrealistischen, im kausalen Denken gründenden Anschauung vertritt er die Meinung, daß die Gegenwart kausalistisch von der Vergangenheit her verstanden werden müsse und daß man über die Zukunft nichts Sicheres ausmachen könne. In Wirklichkeit strömen die Kräfte zur Gestaltung dem Menschen von allen Seiten zu, von innen wie von außen, aus der Natur wie aus der Übernatur, aus der Vergangenheit wie aus der Zukunft. Die in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft aufgespaltene Zeit ist nur eine Schein-Wirklichkeit...

...Wenn nun im kommenden Wassermann-Zeitalter das Zeichen des Wassermann-Engelmenschen am Aszendenten liegt, so wird damit auf die naturhafte Anlage und die Grundtendenz, die Grundschwingung dieses Zeitalters hingewiesen. Engel und Mensch werden in diesem Zeitalter in engere Berührung zueinander kommen, da das Wassermannzeichen, dessen Herrscher der Uranus, der Planet des intuitiven Denkens ist, den Menschen der Zukunft mit hohen spirituellen Fähigkeiten begaben wird...

...In der christlichen Esoterik wird entsprechend der Wassermann der Hierachie der Cherubim, den höchsten Weisheitsengeln zugeordnet. Die Schrifthieroglyphe für das Wassermannzeichen stellt zwei parallel verlaufende Wellenlinien dar, hindeutend auf den Wellencharakter strahlender kosmischer Kräfte. Der weisheitsvolle Mensch erst ist der menschliche Mensch. Der Tiermensch soll zum Geistmenschen werden...

...Geistige Gnosis tritt an die Stelle von sinnlich gebundener Erkenntnis. Die hauptsächlich bisherigen Bewußtseinstufen des Menschen, die Bildhaft-mystische wie die intellektuell-rationalistische, werden in der Gnosis des Wassermannzeitalters durch ein synthetisch-umgreifendes Menschheitsbewußtsein und durch ein Vorwalten der Intuition abgelöst...

...daß Gott im Wassermannzeitalter im Inneren des freien Menschen neu erlebt werden kann, Uranus, der Herrscher des Wassermann, ist der Planet der Freiheit und Intuition. Daher gehört das Streben nach schöperischer Freiheit, nach intuitiver, allumfassender Erkenntnis, nach Gotterfahrung und Realisierung eines vollkommenen Gott-Bewußseins zu den Grundimpulsen des kommenden Wassermann-Zeitalters.

Der Gottesfunke ( u. Christus-Erlöserfunke – Anmerk. d. Autors) im Menschen, der ewige Mensch, impulsiert im Wassermanngeborenen die Idee der universalen Humanität...

...Universale Brüderlichkeit, Wahlverwandtschaft, Freiheit und soziale Gerechtigkeit liegen ihm in gleicher Weise am Herzen. Seine geistige Unabhängigkeit weiß er stets zu wahren. Er sucht Gott und seinen Halt im eigenen Inneren. Dem äußeren Schicksal begegnet er mit Gleichmut. Dieses geistige Auf-sich-selbst-Gestelltsein ist im wesentlich. Er ist weder  katholisch noch protestantisch noch Anhänger einer Sekte. Er ist jenseits von Kirche und Ketzerei. Kein priesterlicher Kult, kein äußeres Gesetz, keine gesetzgebundene Moral ist für ihn bestimmend, sondern das eigene Innere...

..ein sonnenhaft heldischer Charakter, eine löwenmutige, willensstarke Menschenart wird dann das Ideal des Lebens sein. Die Verkümmerung des Willens, die in der Regel mit unserer intellektuellen Bildung verbunden ist, und die zur Sentimentalität neigende Gefühlsseligkeit, die für die Fischezeit charakteristisch war, wird nicht mehr vorherrschend sein...

...Unter dem Einfluß des Stierzeichens im Felde des Wurzelgrundes wird auch eine allgemeine Traditionssammlung angestrebt werden, eine Summierung aller bisherigen Tradition zu einer „integralen Tradition“, in der alle geistigen, künstlerischen und religiösen Überlieferungen vereinigt werden. Dabei wird das (wahre UrAnmerk. d. Autors.) -Christentum als die umfassendste Synthese aller religiösen Menschheitstraditionen erkannt und gewürdigt werden.   Während die schöpferisch-künstlerischen Kräfte im Wassermann-Zeitalter immer stärker versiegen, wird es auch zur Sammlung aller Kunsttraditionen der Menschheit kommen...

...Es wird zu Wohngemeinschaften der Freundschaftsbündnisse kommen.. Stätten zugleich der Stille, Meditation und Einkehr...

...Da werden alle Formen des Besitzes und der materiellen Mittel fließend. (2. Haus: Fische) Angestrebt wird die Gütergemeinschaft, ausgebildet wird ein „Sozial-Evangelium“... Privateigentum wird als unmoralisch gelten, als Verstoß gegen die Brüderlichkeit...So wird es zur Ausbildung einer Sozialkirche kommen. Immer neue Formen des Gemeinschafts- und Einzelbesitzes entstehen... Die wirkliche Macht auf sozialem Gebiet wird im Wassermannzeitalter weder auf Land- noch Heeresmacht beruhen, sondern auf dem technisch intellektuellen Wissen und dem Vermögen, die Massen zu steuern...

...Die Heilkunst wird im Wassermannzeitalter zu einer hohen Blüte kommen...  (Priester-Ärzte)

...Da auch die künstlerisch-schöpferischen Kräfte ihre Wurzeln im 5.Haus haben, wird es um die Kunst schlecht bestellt sein im Wassermannzeitalter. Während in den künstlerisch-schöpferischen Zeiten die Kunst als Passion und göttlich-sonnenhafte Ergriffenheit erlitten wurde, wird nun die Kunst unpersönlich, oberflächlich, dekorativ werden. Sie dient nicht mehr der sinnenhaften Gestaltung des Schönen, Wahren, Bedeutungsvollen, sondern nur der Unterhaltung, der Ausschmückung des kurzlebigen Heute. Indem sie zur Dienerin des Tagesbedürfnisses wird, bedingt das ein schnelles Veralten. Es wird mehr Kunstgewerbe geben als Kunst. Gedeihen wird alles, was mit Film, Radio, Fernsehen, (Computer – Anmerk. d. Autors ), Dekoration und Mode zusammenhängt.   Keine gefühlstiefe Lyrik, keine echte Dramatik wird mehr entstehen. Die dramatischen Gestaltungen gleichen eher Revuen und Reportagen, wie sich das heute schon anbahnt. Die Architektur wird entsprechend dem Zwillingscharakter leicht , luftig, beweglich, rational-zweckhaft, gläsern sein. Ähnlichs wird von der Plastik und der Malerei gelten.In künstlerischer Beziehung scheint also der Weg der Menschheit im Wassermannzeitalter in einem Flachland angelangt zu sein...

...Das Wesen des 11.Hauses eint sich harmonisch mit dem Schützezeichen. Im 11.Hause, dem Hause der Freundschaft, wird die Symathie die in Freiheit sich auswirkende Gleichgestimmtheit zur Menschen verbindenden Kraft. Die Freundschaft als geistige Lebenspartnerschaft verbindet sich hier mit dem hohen Idealismus und der Religiosität der Schütze-Mentalität. Da wird sich eine relgiöse Verklärung der Freundschaft und der Freundschaftsbünde ausbilden. Während es im öffentlichen Leben der Wassermannzeit zu einer unerfreulichen Nivellierung aller Werte kommt, werden sich die (geistig – Anmerk. d. Autors) adelig (=edel) gesinnten oder durch hohes geistiges Wissen ausgezeichneten Menschen in Freundschaftsbünden zusammenfinden...

...Diese Bünde, in denen sich ein Adel der Gesinnung mit einem Adel der Erkenntnis in einer religiös universalen Haltung einen wird, gleichgültig, ob sie nach außen in Erscheinung treten oder im Verborgenen wirken, werden die Zellen der wahrhaft Schöpferischen des neuen Zeitalters sein.. In jenen Freundschaftsbünden der Wassenmannzeit wird sich ein neues, höheres Menschentum ausbilden, geboren aus Geist und Liebe. Eine Durchdringung von Menschen- und Gottesliebe wird das geistige Klima dieser Bünde charakterisieren. Man wird geradezu von einem „Sakrament der Freundschaft“ sprechen können, von dem Christus im Johannesevangelium (Joh.15,9-17) kündet. Diese Freundschaftsbünde werden alle Bereiche des kulturellen Lebens durchdringen und sich über die ganze Erde ausbreiten...

...So werden im Wassermannzeitalter nicht mehr die Geburts-, sondern die Wahlfamilien die Zellen der Großgemeinschaften bilden...

...Große Literaturwerke können nur organisch wachsen und müssen geistig gestaltet und ausgeformt werden. Die schnellebige Wassermannzeit mit ihrer Überspannung des Bewußtseins und den drängenden, unruhigen Marskräften des Widders im 3.Haus läßt ein organisches Wachsstum und eine geistige Ausgestaltung großer Sichtungen nicht mehr zu. Dichtung und Sprache wird fortschreitend formlos und immer formloser werden, wie wir das heute in der modernen Literatur schon miterleben. Wo die Sprache nicht mehr genährt wird durch die Kräfte des Geschlechtes, des Blutes, des Gefühls und der Gottesliebe, da muß sie verdorren. Im Wassermannzeitalter kann sie nur in den Freundschaftsbünden des 11.Hauses und im Kreise der einander wahlverwandten Gottesfreunde (Christusfreunde – Anm. d. Artikelschr.) des 9.Hauses die rechte Nahrung finden... Hier wird der sakrale, lebensstiftende Charakter der Sprache bewahrt bleiben, gespeist von den Bluts- und Seelenkräften der geistig Verbündeten und getragenen von jener Ehrfurcht, die man im öffentlichen Leben der Wassermannzeit vergebens suchen wird...

...Die Verklärung des Menschen, die Realisierung „Gottes in uns“ist jetzt das höchste Ziel des religiösen Strebens. Die Aufgabe des künftigen Zeitalters ist es, die Wahrheit zu leben, sie nicht nur zu erörtern... alle Glaubensstreitigkeiten sind fruchtlos...

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